Interview mit Jacob Hetzner



Cophyright: Felizia Kampa,
 

1)Welches Musical hast Du als erstes gesehen?

 Das war "Tanz der Vampire" im Alter von 8 Jahren.

2)War es der Auslöser das Du Musicaldarsteller werden wolltest?

Nein. Mehrere prägende Erlebnisse in meiner Jugend, die in mir die Frage "Was willst Du wirklich in Deinem Leben machen?" aufwarfen, waren schlussendlich der Auslöser, dass ich mich dazu entschied, ein Bühnenkünstler werden zu wollen.

3) Du hast Deine Ausbildung  an der Theaterakademie August Everding in München gemacht. Wie hast Du Deine Ausbildung erlebt?

 Die Zeit war sehr herausfordernd für mich. Da das Studium sehr schulisch, also mit festem Stundenplan strukturiert ist, und man wenig Freiraum zur eigenen Entfaltung hat, habe ich mich teilweise sehr eingesperrt gefühlt. Ich war immer wieder mit Meinungen und persönlichen Geschmäckern von Dozierenden konfrontiert, die als wichtiges Handwerk verkauft wurden, ohne dass wir in der Welt draußen aufgeschmissen seien. Die Zeit danach hat das alles relativiert und in ein neues Licht gerückt. Nichtsdestotrotz durfte ich sehr viel Wertvolles lernen und habe vor allem mit anderen tollen Menschen eine schöne Zeit gehabt.

4)Was waren für Dich  die größten Herausforderungen in Deiner ersten Zeit als Darsteller?

Mich als Künstler nach all den Verwirrungen des Studiums wieder finden. Wie will ich singen? Wie will ich spielen? Was soll mich als Künstler auf der Bühne auszeichnen? Und vielleicht wichtiger: Was nicht?

5)Was war Deine erste Rolle?

 Meine erste Rolle überhaupt war "Arktos" in "Tabaluga und das verschenkte Glück" in der 3. Klasse.

6)Welche Rollen möchtest Du  gerne  noch spielen?

Oh, so viele. Gabe (Next to Normal), Roger (Rent), Jekyll und Hyde, Claude Frollo (Glöckner von Notre Dame), Erik (Das Phantom der Oper), Robert (Company) und und und... Aber ich hab ja eben erst angefangen!

7)Aktuell spielst Du im Musical KU'DAMM56 in Berlin mit. Gibt es eine Lieblingsszene im Musical und welches Lied gefällt Dir am besten ?

 Also meine Lieblingsszene ist "Wenn Du Dich auflöst", weil es für mich so befreiend war beim Schauen, wie Monika aus ihrer Opferrolle heraustritt und zu Joachim sagt: "Ja, du hast ein schweres Leben, ich sehe das. Du bist aber nicht der einzige, und man kann sich entscheiden, wer man sein will. Man kann für das Gute im Leben aufstehen, und wenn es sein muss, dafür kämpfen. Also reiß Dich zusammen und verbrenne nicht überall Leben, wo auch immer Du hingehst." Und das macht diese Szene so stark für mich, weil Monika sich selbst so emanzipiert. Sie zeigt für mich, dass man viel Mut braucht im Leben, besonders dann, wenn man es eben nicht so leicht hatte.
Mein Lieblingslied aus der Show ist allerdings "Früher".

8)Auf was bist Du besonders stolz?

 Auf den Weg, der hinter mir liegt. Auf den Menschen, der ich durch den Weg geworden bin. Auf meinen Größenwahn, mir immer wieder Ziele zu setzen, an die niemand sonst glaubt, und sie - teilweise nach 10 Jahren - zu erreichen.

9)Wie ist Dein,,2023" geplant?

 Weiter machen. Lebendig sein. Leichter werden.








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