Interview mit Daniel Johnson

 





1)Wie bist du dazu gekommen Musicaldarsteller zu werden?

 Schon als kleiner Junge habe ich von morgens bis abends gesungen und getanzt! Meine Mutter steckte mich in die Tanzschule und später in den Chor. So konnte ich die nächsten Jahre über immer mehr über mich und meine Stimme lernen! Meine Mutter war es auch, die mir den ersten Musical-Workshop geschenkt hat und seitdem war mir klar: das ist genau mein Ding! Die Ausbildung war allerdings sehr kostspielig… also habe ich mich für ein Stipendium beworben. Wochenlang habe ich mich auf die Prüfung vorbereitet und konnte eines der wenigen Stipendien ergattern! 

2) Du hast Deine Ausbildung an der Stage School in Hamburg gemacht. Wie hast Du Deine Ausbildung erlebt?

 Ich komme aus Paderborn und da war ich jahrelang der einzige Junge in meiner Tanzklasse. Endlich war das anders! Auf einmal gab es eine ganze Gruppe an Jungs, die genauso gerne auf die Bühne wollten, wie ich! Die Ausbildung war eine wundervolle, aber auch unglaublich anstrengende Zeit! Man wurde in den unterschiedlichsten Disziplinen an seine Grenzen gebracht. Egal ob Tanz, Gesang oder Schauspiel. Es war die reinste Achterbahnfahrt! 

3) Stell uns doch bitte kurz die Meilensteine in deiner beruflichen Laufbahn vor?

 Nach meiner Ausbildung an der Stage School, entschied ich mich dazu, noch ein Musikstudium zu absolvieren. Währenddessen fing ich an, als Tanz- und Gesangscoach zu arbeiten. Mein erster richtiges Engagement hatte ich im Anschluss meines Studiums auf AIDA Cruises. Musicalproduktionen wie „Die Tagebücher von Adam und Eva“, „Kiss me Kate“, „Rulantica-The Musical“, „Tommy Tailors Traumfabrik“ oder TV-Auftritte bei „The Voice of Germany“ folgten und haben mich in den Folgejahren als Darsteller und Performer wachsen lassen. Mittlerweile stehe ich mit meiner eigener Musik auf der Bühne und hab vor kurzem meinen ersten Plattenvertrag unterzeichnet. 

4)Was waren für Dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darsteller? 

Mit eine der größten Herausforderungen war für mich tatsächlich das Vorsingen bzw. Vorsprechen. Während der Ausbildung wird man an sich schon relativ gut auf den Castingprozess vorbereitet, allerdings ist es in der Realität dann nochmal etwas komplett anderes. Der Druck der dahinter steckt, kann enorm groß sein. Man steht in einem Saal mit gefühlt 80 anderen Personen, die alle für die gleiche Rolle vorsprechen. Man hat nur diese eine Chance, aus der Masse hervorzustechen und die Direktoren von sich zu überzeugen. Man braucht nicht nur Talent und Disziplin, sondern vor allem auch viel Glück und das richtige Timing.

5) Welche Rollen möchtest du gerne noch spielen? Hast du eine Traumrolle?

 Da gibt es so einige! Christoph in „Frozen“, Dimitri in „Anastasia“ oder Jean-Michel in „La Cage aux Folles“. Eine Rolle gibt es da allerdings, die mir ganz besonders am Herzen liegt: Jamie aus „Die letzten 5 Jahre“. Die Story ist total ergreifend und die Musik von Jason Robert Brown einfach nur magisch. Wer das Musical nicht kennt, muss es unbedingt mal live sehen. Es lohnt sich!

 6)Was war das erste Musical das du gesehen hast, wie alt warst du und was hat dich daran fasziniert?

 Ich bin schon als kleiner Junge gerne ins Theater gegangen und habe „Das Sams“ oder „Der Wunschpunsch“ gesehen. Mein erstes Musical habe ich allerdings erst relativ spät gesehen! Im Rahmen einer Klassenfahrt fuhren wir nach Hamburg, um LION KING zu sehen. Als großer Disney-Fan waren meine Erwartungen natürlich hoch und wurden - was soll ich sagen - mehr als übertroffen. Tolle Cast, super Songs und die Kostüme? Einfach der Hammer! Kein Wunder, dass die Show immer noch so erfolgreich ist. 

7)Hast du ein Lieblingsmusical?

 Was für eine fiese Frage! Es gibt so viele tolle Musicals. Aber von allen Shows, die ich bisher sehen durfte, war „Wicked“ definitiv mein Favorit! Das Bühnenbild, die Geschichte um Oz und die Musik - insbesondere der Song „Defying Gravity“ - haben mich einfach umgehauen. 

8) Auf was bist Du besonders stolz ? 

Dass ich genau das mache, wovon ich so lange geträumt habe. Ich wollte immer schon auf der Bühne stehen, hatte aber große Angst vor so einem Leben als „Künstler“. Es ist schon ein ganz besonderer Lebensstil, immer auf Tour zu sein, sich von Produktion zu Produktion zu hangeln und nicht zu wissen, was nächstes Jahr passiert. Bleibt da noch Zeit für eine Familie und Freunde? Heute weiß ich, dass es funktionieren kann und ich bin froh, dass ich mich getraut habe, meinem Traum nachzugehen.

 9) Wie ist dein ,,2022" geplant ? 

Geplant ist so einiges! Die Frage ist, inwiefern alles stattfinden kann in der jetzigen Situation. Die letzten zwei Jahre waren hart. Viele Produktionen wurden gecancelt und das hat mir und vielen Kolleg*innen den Boden unter den Füßen weggerissen. Aber ich blicke positiv auf die nächste Zeit! Ich werde weiterhin als Tommy in „Tommy Tailors Traumfabrik“ zu sehen sein, eine TV-Produktion ist in Planung und ich arbeite gerade an meiner dritten Single, die im Frühjahr erscheinen wird. Am meisten freue ich mich aber auch unsere Hochzeit, die für diesen Sommer geplant ist. Das wird ein aufregendes Jahr!



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Vielen Dank , lieber Daniel für das tolle Interview ! !

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